…wie eine Art Schutzfilm aus Farben und Formen ordnet Ea Bertrams die objektiven Bilder ihrer inneren Welt symmetrisch um einen Mittelpunkt oder eine Spiegelachse herum an, so dass Rosetten entstehen, und sie gewinnt auf diesem Weg selbst jene Distanz, die den Betrachter so irritiert zurücklässt.
Von da ausgehend ist es nur konsequent, dass in letzter Zeit auch das bewegte Bild im Video als neues Arbeitsmedium dazu gekommen ist. Wieder begegnen wir den Rosetten, aber auch jenen glänzenden Seidenmonstern, die wir als Objekte kennen, doch diesmal wachsen sie zu schlauchartigen Gebilden aus, zu sphärischen Konstellationen oder zu über das Endoskop erforschten Körpereinsichten, die Ea Bertrams im Computer erfindet. Dazu verarbeitet die Künstlerin die direkt beim Filmen aufgenommenen Sounds ihrer Umgebung zu einem atmosphärischen Klangteppich.
All dies entsteht ohne geplante Dramaturgie, ohne Vorstellung von einem konkreten Anfang und deutlichen Ende. Ea Bertrams Schaffensprozess gleicht einer Suche, die sie durch die Welt des Wahrnehmbaren und des Erahnbaren führt. Auch wenn die Oberflächen für einen Moment beruhigt und glatt sind, ist die treibende Unruhe darunter zu spüren…